Ausbildung der Jugendfeuerwehr

Der Schwerpunkt unserer Jugendarbeit liegt im feuerwehrtechnischen Bereich. Jungs und Mädchen haben hier die Möglichkeit, Stück für Stück an die Grundlagen und Feinheiten des Handwerkes Feuerwehr heran geführt zu werden.


Grundlagen des Feuerwehrdienstes

Unter der fachlichen Aufsicht der Jugendwarte und Betreuer erlernen die Jugendlichen hier den fachlich korrekten und den Unfallverhütungsvorschiften entsprechenden Umgang mit den Gerätschaften. Zudem wird das theoretische Basiswissen für den späteren Einsatzdienst vermittelt, beispielsweise über die Organisation und den Aufbau der Feuerwehren, die Bedeutung von Hydrantenschildern oder die Rechte und Pflichten eines Feuerwehrangehörigen.


Fachliche Aufsicht

Die Ausbildung erfolgt nach aktuellen Dienstvorschriften. Die vermittelten Informationen werden entsprechend dem Wissens- und Ausbildungsstand der Mitglieder angepasst. Die ausbildenden Feuerwehrangehörigen sind für diese Aufgabe durch eine langjährige Einsatz- und Ausbildungspraxis sowie durch das Absolvieren von technischen und weiterführenden Lehrgängen ausgebildet. Die fachliche Aufsicht wird dabei durch ein junges und motiviertes Team von Jugendgruppenleitern unter der Leitung des Jugendwartes sicher gestellt.

Innerhalb einer Feuerwehr hat jedes Mitglied eine Funktion. Langsam und ohne Druck erlernen die Jugendfeuerwehrleute ihre späteren Aufgaben, wodurch sie optimal auf die Übernahme in den aktiven Dienst vorbereitet werden. Für die meisten Angehörigen der Jugendfeuerwehr stellt die abschließende Prüfung des Grundlehrganges keine große Hürde dar, da ein Großteil der Inhalte bereits im Jugendfeuerwehrdienst vermittelt wurde.


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Historie der Jugendfeuerwehr Helmstedt

Die erste Jugendgruppe bildete sich im Jahre 1947. Die damals gegründete Jugendgruppe kann man heute nicht mehr als Jugendfeuerwehr zählen, da alle Kameraden bereits das 18. Lebensjahr erreicht hatten. Danach war viele Jahre nicht mehr an eine Jugendfeuerwehr zu denken, da das Gesetz von 1949 besagte: Gemäß § 11 Abs.1: Es werden zum Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr nur männliche Einwohner über 18 Jahre zugelassen. Dieses Gesetz änderte sich nach einigen Jahren und so wurde das Mindesteintrittsalter auf 16  Jahre verringert und die Jugendlichen standen nun auch unter Versicherungsschutz der Unfallkasse.

 

Dies war die Grundvoraussetzung für die Gründung von Jugendfeuerwehren. Durch einen glücklichen Umstand kam es auch bald zur Gründung der Jugendfeuerwehr Helmstedt. Im Sommer 1963 musste durch eine anhaltende Hitzeperiode oftmals ein Wachdienst am Wochenende durchgeführt werden. Die Kameraden wurden dabei häufig von ihren Söhnen begleitet. Natürlich interessierten sich diese Jugendlichen für die Feuerwehrtechnik. Also kam der Wunsch auf in die Feuerwehr einzutreten.

Diese Gruppe, die zu Anfang vor allem aus Kindern der aktiven Kameraden bestand, traf sich bereits in Laufe des  Jahres 1964. Bis am 1. September 1964 die Jugendfeuerwehr Helmstedt offiziell gegründet wurde und somit zu den ersten im Landkreis Helmstedt gehört.

Kamerad Karl-Heinz Schürer war der erste Jugendwart. Die ersten Jahre waren aber auch die Schwersten, denn keiner wusste genau wie viel man einem Jugendlichen eigentlich zumuten kann.

1970 übernahm Kamerad Werner Müller das Amt des Jugendwartes in der Feuerwehr. Langsam begann die Jugendfeuerwehr Fahrten zu machen und mit anderen Jugendfeuerwehren zu Zelten. So entstanden die von den Jugendlichen heute so geliebten und nicht mehr weg zu denken Gemeine- und Kreiszeltlager.

1974 wurden erstmals bundesweite Wettkämpfe durchgeführt. Seitdem unterteilt sich die Ausbildung der Jugendfeuerwehr  in zwei große Bereiche: zum einen in die Feuerwehrtechnische Ausbildung  und zum anderen in die allgemeine Jugendarbeit.

1975 gab es dann einen großen Wendepunkt in der Jugendfeuerwehr Helmstedt. Ab sofort wurden auch Mädchen in die Gruppe mit aufgenommen.

1980 übernahm Andreas Thomas das Amt des Jugendfeuerwehrwartes. Inzwischen hatte sich viel geändert. Nicht nur das es auch Mädchen in der Feuerwehr gab, nein ab jetzt durften auch Jugendliche ab 10  Jahre  zur Feuerwehr kommen und mitmachen.

1993 übernahm dann Erika Kornau das Amt der Jugendwartin . Ab jetzt zeigte man sich jedes Jahr auf dem Marktplatz von Helmstedt um den Maibaum aufzustellen.

2008 wurde Marco Schmidt zum Jugendwart gewählt. Mit ihm veranstaltete die Stadt Helmstedt erstmals wieder ein Osterfeuer (was es heute leider nicht mehr gibt).

Sein Nachfolger wurde 2011 Dominik Reinemann der nur ein Jahr später das Amt an Mike Böttner übergab.

Seit Juni 2013 ist Anne-Kathrin Schmidt Jugendwartin, die von einigen Betreuer unterstützt würd. Die Jugendlichen werden heute mit viel Spaß , Spiel und auch Ernst auf die Arbeit der aktiven Feuerwehrwehr vorbereitet. Heute ist die Jugendfeuerwehr ein fester Bestandteil der Feuerwehr Helmstedt und nicht mehr weg zu denken, denn die Jugendlichen von heute sind die aktiven von Morgen.

Die Leistungsspange kann erworben werden, indem ein Jugendfeuerwehrmitglied in fünf Bereichen zeigt, dass er/sie körperlich und geistig den Anforderungen des Feuerwehrdienstes gewachsen ist. Voraussetzung für die Abnahme der Leistungsspange ist die mindestens einjährige Zugehörigkeit zu einer Jugendfeuerwehr, zudem müssen die Bewerber ein Mindestalter von 15 Jahren haben.

Zum Erwerb der Leistungsspange sind folgende fünf Prüfungen innerhalb eines Tages zu absolvieren:

  • Auslegen einer Schlauchleitung als "Schnelligkeitsübung"
  • Kugelstoßen
  • Staffellauf
  • Vortragen eines Löschangriffes
  • Beantwortung von Fragen

Bei der Schnelligkeitsübung muss die Gruppe acht doppelt gerollte C−Schläuche hintereinander auslegen. Die Schlauchleitung darf keine Verdrehungen aufweisen, zudem soll gemäß den Unfallverhütungsvorschriften nur von jeweils zwei Jugendlichen gekuppelt werden. Innerhalb von 75 Sekunden muss diese Übung abgeschlossen sein.

Beim Kugelstoßen muss jeder aus der Gruppe einmal die Kugel stoßen, dabei ist ein Anlauf von zwei Schritten erlaubt. Die männlichen Teilnehmer verwenden eine Kugel mit 5kg, die weiblichen eine Kugel mit 4kg Gewicht. Der erste Teilnehmer stößt die Kugel von der Startlinie, der zweite von dem Punkt, an dem die Kugel vom ersten Teilnehmer aufgekommen ist und so weiter. Der letzte Teilnehmer muss mit seinem Stoß die 55 Meter Marke erreicht haben, damit die Aufgabe erfüllt ist.

Beim Staffellauf muss die Gruppe eine Distanz von 1500 Meter laufen, wobei die zurück zu legenden Teilstrecken der einzelnen Teilnehmer frei wählbar sind. Die Strecke ist in weniger als 4 Minuten 10 Sekunden zu absolvieren.

Der Löschangriff wird gemäß den aktuellen Dienstvorschriften durchgeführt, wobei ein Einsatz ohne Bereitstellung an einer offenen Wasserntnahmestelle unter Einsatz von vier Saugschläuchen zu zeigen ist. Die verwendeten Druckschläuche müssen doppelt gerollt sein, es sollen drei C-Rohre in möglichst kurzer Zeit vorgenommen werden.

Alle Angehörigen der Gruppe haben zudem Fragen aus den Gebieten Organisation, Ausrüstung, Geräte, Löschmittel, Löschverfahren der Feuerwehr, Unfallverhütung und Gesellschafts- und Jugendpolitik zu beantworten. Es gibt insgesamt 101 Fragen aus den genannten Bereichen.

In jedem Jahr nimmt unsere Jugendabteilung mit Erfolg an den Bundeswettbewerben der Jugendfeuerwehr teil. Dieser besteht aus zwei Teilen, in denen sich die neun Angehörigen einer Löschgruppe beweisen müssen. Es gilt dabei möglichst wenige Fehlerpunkte zu erzielen.

In die Bewertung fließen ebenso die Schnelligkeit in Form mehrerer Zeittakte als auch das allgemeine Auftreten der Gruppe ein.

Der Bundeswettbewerb besteht aus zwei Teilen:

A-Teil : Dreiteiliger Löschangriff
(angelehnt an die FwDV4 - Die Gruppe im Löscheinsatz)

Die aus neun Jugendfeuerwehrleuten bestehende Löschgruppe muss in diesem Teil des Wettbewerbes einen dreiteiligen Löschangriff möglichst fehlerfrei und schnell absolvieren. Die Aufgaben innerhalb der Gruppe sind dabei klar verteilt.

Die Gruppe besteht aus:

  • Gruppenführer
  • Maschinist (bedient die Pumpe)
  • Melder
  • Angriffstrupp (zwei Jugendfeuerwehrangehörige)
  • Wassertrupp (zwei Jugendfeuerwehrangehörige)
  • Schlauchtrupp (zwei Jugendfeuerwehrangehörige)

Der Löschangriff wird mit der Wasserentnahmestelle Unterflurhydrant oder Offenes Gewässer als Trockenübung durchgeführt. Die Art der Wasserentnahmestelle wird dabei im zweijährigen Wechsel geändert.

 

Der Gruppenführer lässt die Gruppe antreten und gibt dem Angriffstrupp den Einsatzbefehl. Dieser Trupp verlegt seine Schlauchleitung selbst, wobei er ein Hindernis in Form einer Leiterwand überwinden muss. Der Wassertrupp stellt die Wasserversorgung von der Wasserentnahmestelle zur Pumpe und von der Pumpe zum Verteiler her. Erfolgt die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer, so wird der Wassertrupp beim Verlegen und Kuppeln der Saugschläuche vom Schlauchtrupp unterstützt. Ist die Wasserversorgung zum Verteiler hergestellt, erhält der Wassertrupp seinen Einsatzbefehl vom Gruppenführer. Der Trupp überwindet eine Hürde zum Erreichen seines Einsatzortes. Der Schlauchtrupp legt zuerst die Leitung für den Wassertrupp und anschließend seine eigene, sobald er vom Gruppenführer seinen Einsatzbefehl erhalten hat. Der Melder übernimmt ab dann die Bedienung des Verteilers.

Knoten und Stiche

Das Anlegen der Knoten und Stiche schliesst die Einsatzübung des A-Teiles ab.

Sind alle Gruppenmitglieder eingesetzt, so legen die drei Trupps ihre Geräte ab. Angriffstrupp und Wassertrupp begeben sich jetzt an das Knotengestell und legen die vier im Feuerwehrdienst am häufigsten verwendeten Knoten und Stiche (Kreuzknoten, Mastwurf, Zimmermanns- und Schotenstich) an. Erst danach gilt die Übung als beendet.

 

B-Teil : 400m-Hindernislauf
(Staffellauf mit zusätzlichen Zwischenaufgaben)

Die neun Angehörigen der Löschgruppe müssen im zweiten Teil des Wettbewerbes eine Strecke von 400m im Staffellauf zurücklegen, wobei jeder Läufer einen bestimmten Streckenabschnitt zu laufen und eine Aufgabe zu erfüllen hat:

  • Läufer 1 (50m): Laufen 
  • Läufer 2 (50m): Laufen 
  • Läufer 3 (40m): Aufrollen C-Druckschlauch 
  • Läufer 4 (40m): Überlaufen eines Laufbrettes 
  • Läufer 5 (40m): Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) 
  • Läufer 6 (50m): Laufen 
  • Läufer 7 (40m): Kuppeln von C-Schlauches und Strahlrohr, Sichern mit Leine sichern (zusammen mit Läufer 8) 
  • Läufer 8 (50m): Kuppeln von C-Schlauches und Strahlrohr, Sichern mit Leine sichern (zusammen mit Läufer 7) 
  • Läufer 9 (40m):Werfen eines Leinenbeuteles samt Fangleine durch ein Ziel

 

Für die Übung wird gemäß des Altersdurchschnittes der Gruppe ein Zeitrahmen angesetzt. Die Punktzahl der Gruppe wird durch die Zeit bestimmt, in der der B-Teil absolviert wird. Werden bei den Zusatzaufgaben Fehler gemacht, so werden diese von der Punktzahl abgezogen.

 

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