Da sich im Herbst 2021 das Infektionsgeschehen aber erheblich verringerte, gab es auch Lockerungen bei der Feuerwehr. Nach 1 1/2 Jahren standen unter Beachtung von Hygieneregeln wieder Übungsdienste in kleinen Gruppen auf dem Dienstplan. Ein Ausbildungsdienst wurde auf drei Termine verteilt, um die Teilnehmerstärke zu reduzieren und so die Abstände zueinander zu vergrößern. Die Tätigkeit der Ausbilder verdreifachte sich zwar, aber die Freude über die Wiederaufnahme von Übungsdiensten nach so langer Zeit war doch für alle viel größer.

Auch wenn aufgrund von jährlich 60 bis 80 Einsätzen der Emmerstedter Feuerwehr viele Handgriffe sitzen, so bildeten doch die Grundtätigkeiten nach der sogenannten Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 den Schwerpunkt der ersten Dienste. Regeln, die für Einheiten der Feuerwehren bei Lösch- und Hilfeleistungseinsätzen von Bedeutung sind. Mehrfach wurden Einsatzszenarien dargestellt, die dann (im Gegensatz zu echten Einsätzen) in Ruhe abgearbeitet wurden. Stetige Übungsunterbrechungen wurden genutzt, um die einzelnen Übungspassagen kritisch zu besprechen und auf Unfallverhütungsvorschriften einzugehen.

Insbesondere bei der Brandbekämpfung in einem Gebäude muss die ganze Löschgruppe nach entsprechendem Einsatzbefehl schnellstmöglich viele Maßnahmen einleiten, bevor ein Angriffstrupp unter Atemschutz überhaupt im Innenangriff tätig werden darf. Ausreichende Schlauchreserve, Funkverbindung mit dem vorgehenden Trupp, Aufbau der Wasserversorgung von einem Hydranten, Vorbereitung eines zweiten Rettungsweges aus dem brennenden Gebäude, Bereitstellung eines Atemschutz-Sicherheitstrupps für eine eventuelle Rettung des Angriffstrupps. Um nur einige Maßnahmen anzusprechen, die in den ersten Minuten notwendig sind.

Schon auf Anfahrt zu einer Einsatzstelle sind aufgrund der Sitzpositionen der Einsatzkräfte auf einem Löschfahrzeug viele Aufgaben automatisch verteilt. Ob Angriffs-, Wasser- oder Schlauchtrupp, ob Melder, Maschinist oder Gruppenführer. Jeder weiß, was er an der Einsatzstelle nach dem Befehl "Zum Einsatz fertig" zu tun hat. Auch wenn sich jeder Einsatz auf die eine oder andere Art anders gestaltet. Menschenrettung hat dabei oberste Priorität.

Auch die Ausbilder haben von den ersten Übungsdiensten nach 1 1/2 Jahren etwas mitgenommen. Wo konnten Defizite erkannt werden und welche Anregungen gaben die Teilnehmer. Denn das wird dann das Thema des nächsten Dienstes sein, um bei Alarmierungen stets schnellstmöglich, gewissenhaft und richtig handeln zu können.

Torsten Magerhans